Abschiedsbrief an unsere Nachfolger 

Neben der Arbeitserfahrung und neuen Eindrücken, haben wir so viel mehr erlebt als wir es uns hätten vorstellen können. In den letzten Wochen haben wir neue Freundschaften geschlossen, sowie neue Lebensweisen und Lebensweisheiten gelernt (bloß nicht zu viel Stress!). Wir haben uns an das Klima und Arbeitsumfeld angepasst, sowie mit unseren mangelhaften Portugiesisch Kenntnissen ganze Konversationen geführt. Die Menschen hier haben uns mit Geduld und offenen Armen willkommen geheißen und jeder hat liebevoll unsere Art der Kommunikation (viel Pantomime) akzeptiert. Wir danken dem „Zahnärztliches Hilfsprojekt Brasilien“ für diese großartige Erfahrung. Die Möglichkeit das Leben der Brasilianer zu verfolgen und mitzugestalten, kann man jedem frisch gebackenen Zahnarzt  nur wünschen. Einmal aus dem deutschen Alltag rauskommen und in diese ganz andere Welt einzutauchen -  zwischen barfuß laufenden Kindern im Dreck bis hin zu glücklichen lächelnden Gesichtern. 

 

Was wir euch gerne auf den Weg geben würden: 

Lernt euch gut kennen, bevor ihr herkommt. Die Privatsphäre wie ihr sie aus Deutschland kennt, werdet ihr hier nicht wiederfinden. Man lebt auf engem Raum und isst, arbeitet und erkundet das Land zusammen. Wenn man mit einer engen Freundin/Freund hier arbeitet, wird euch einiges leichter fallen. 
 Die Brasilianer sehen das mit der Privatsphäre ebenfalls nicht so eng – bevor geklopft wird, stehen sie schon mit einem Fuß in der Tür. Die Toilettentüren gehen nur bis zur Brust, jeder kann drüber schauen und das Abschließen einer Tür wird als ganz dubios gesehen. Die Menschen sind hier einfach offen und unkompliziert, so dass sie verschlossene Türen sehr fremd empfinden. 

 

Seid offen und geduldig mit den Kindern. Es ist wichtig, dass ihr die Kinder ernst nehmt und bedacht handelt. Sie merken, wenn ihr ungeduldig oder genervt seid.  Lernt die Kinder kennen und erklärt ihnen in Ruhe, was ihr macht. Ihr habt keinen Zeitdruck und es gibt keinen Grund gestresst zu sein. Außerdem haben die meisten noch nie einen Zahnarzt, geschweige denn dessen gruseligen Instrumente gesehen. Unsere Vorgänger haben echte Arbeit geleistet und man sieht, dass die größeren Kinder mit viel Selbstbewusstsein in die Behandlung gehen. Hoffentlich konnten wir die Kleinen auch an den Zahnarztbesuch gewöhnen und ihr könnt sie gut behandeln. 

 

Nehmt euch von Anfang an Zeit, um zu organisieren. Wir sind von deutschen Organisationsverhältnissen ausgegangen und haben schnell gemerkt, dass sich alles nach einem entspannteren Tempo richtet. Wie viele Kinder, wie schnell und welche wir behandeln wollen, war unsere Entscheidung (manchmal auch die der Kinder). Es ist sehr wichtig sich ein System auszudenken, bei dem man den Überblick behält.

 

Bedenkt, dass ihr hier nicht im Luxus lebt und behandelt die Brasilianer auf Augenhöhe. Auch wenn ihr aus anderen Verhältnissen kommt, müsst ihr euch an das Land und die Bewohner anpassen - nicht andersrum. 


Als letztes, habt Spaß! Ja, Recife ist gefährlich, aber man sollte sich nicht einschränken lassen! Macht Ausflüge und entdeckt das Land! Ob mit BlablaCar oder Uber, es gibt immer Möglichkeiten eine sichere Transportmöglichkeit zu finden. Das Land hat so viel zu bieten! Also packt eure Sachen und stürmt Freitagnachmittag direkt zum Strand, in den Nationalpark oder zur nächsten Party und genießt es. So eine Zeit wie diese, zwischen Abschluss und dem Ernst des Lebens, werdet ihr nie wieder haben.

Unsere 6. + 7. Woche

 
Professionelle Erlebnisse:
1.     Diese Woche lief in Brasilien unter dem Motto „Woche der Kinder“: jeder musste sich verkleiden und es gab eine Hüpfburg sowie Zuckerwatte. Die Arbeit kam am Montag daher etwas zu kurz. Normalerweise freuen sich die Kinder immer zu uns zu kommen (da sie den Unterricht schwänzen dürfen), aber an diesem Tag wollte niemand so richtig in unsere Praxis
2.     Manche Kinder haben solche Angst vor dem Zahnarzt, so dass sie schon beim Betreten unserer Praxis anfangen zu hyperventilieren. Einem bestimmten Patienten stand nur eine Untersuchung bevor. Kaum haben wir den Mundspiegel herausgeholt, verfiel das Kind in einen Schreikrampf. Also haben wir eine halbe Stunde gebraucht, um ihn überzeugen zu können, dass wir und unsere Instrumente ihm nicht weh tun werden. 
3.     Für die absoluten Notfälle hat Lucas uns Midazolam organisiert. Das ist ein Beruhigungsmittel, das 10-20 min vor der Behandlung verabreicht wird. Wir mussten es Gott sei Dank bis jetzt nur 3 Mal anwenden. 1 Mal hatte das Mädchen trotzdem so Angst, dass sie am ganzen Körper gezittert hat. Nach dem Kampf mit der Anästhesie war der Zahn „schups-di-wups“ schnell draussen und alle Angst verflogen. Die anderen beiden waren sehr schläfrig und haben nur sehr langsam reagiert. Bei beiden hat es mit Ablenkungsmanövern – Konzentration auf ein Pendel oder das Balancieren eines Bleistiftes auf 2 Fingern, super funktioniert. Wir verzichten trotzdem lieber darauf und wollen es nur für die absoluten Notfälle verwenden.
4.     Verhandeln, verhandeln verhandeln. Manchmal ist bei uns mehr los als auf dem Jahrmarkt. „Wir bohren nur noch 10 Sekunden“, sagen wir den Kindern. Sie antworten panisch und packen ihre Verhandlungsstrategien aus „Hey Tante, lass uns nur 3 Sekunden machen!“. Inziwschen haben wir es raus und starten immer schon bei der doppelten Sekundenzahl (also 20 Sekunden).
5.     Die Schule „Marillac“ ist uns richtig ans Herz gewachsen. Man kennt inziwschen alle Angestellten und viele der Kinder mit Namen (die meisten heißen Maria und Joao). Die Köchin stellt uns ab und zu spezielle Gerichte zum Mittagessen dazu und die Sekretärinnen quatschen mit uns über ihre Wochenenden. Hier ist es wie in einer großen Familie. Man hört von vielen Lehrern, wie viel Spass sie an ihrer Arbet haben und wie stolz sie darauf sind die Kinder aus schwachen sozialen Schichten zu unterichten. „Sie sind so intelligent und tragen so viel Liebe in sich, mit ein bisschen Unterstüzung können sie vielleicht aus ihren jetzigen Situationen herauskommen“ erklärte uns eine der Lehrerinnen. 
6.     An der Schule gibt es auch Kinder mit Autismus. Sie haben spezielle stille Räume, in welche sie sich aufgrund Reizüberflutungen zurück ziehen können. In unserer Behandlung übernimmt Lucas das Erklären und wir bemühen uns, dass jeder Schritt vorher angesprochen und verstanden wird. Bis jetzt waren diese Kinder bei den Behandlungen am tapfersten und haben wunderbar kooperiert.

                                                                        

 

Freizeit Erlebnisse
1.     Wir waren diesen Monat 16 Mal beim CrossFit und sind ziemlich stolz, dass wir das so durchgezogen haben (entweder um 6:30 Uhr morgens vor der Arbeit oder danach)
2.     Aufgrund der „Woche der Kinder“ ist der Donnerstag ein Feiertag und der Freitag ein Brückentag. Für uns geht es daher in den Nationalpark „Chapada Diamantina“. Dort kann man angeblich sehr gut wandern und wir übernachten in unserem Zelt mit Schlafsäcken.  Ein besonderer Dank geht an Herrn Hug, welcher nicht nur unser Projekt unterstützt, sondern uns auch privat ein “Abendessen (oder was immer ihr wollt)“ spendiert hat. Mit diesem Zuschuss organisieren wir uns jetzt eine geführte Wanderung und endecken, mit einem der Einheimischen, die geheimsten Ecken des Nationalparks.
3.     Letzte Woche haben wir unserem basilianischen Kollegen Lucas als Dank zum Abendessen ausgeführt. Wir waren einige Wochen vorher in einem wunderschönen authentischen Lokal in Olinda (der schönste Stadtteil in Recife) und hatten uns privat mit den Besitzern verlinkt. Das Restaurant hatte an dem gewünschtem Tag eigentlich nicht offen, hat aber extra nur für uns eine Ausnahme gemacht. So saßen wir bei rauschendem Meer und für uns organisierter Live-Musik bei einem wunderbaren Abendessen. 
4.     Am Wochenende waren wir am 2. schönsten Strand Pernambucos (laut Trip Advisor)“ „Praia de Carneiros“. Hier gab es mal wieder eine Menge Kokosnüsse, Fische Korallenriffe, Karaoke und eine Insel mit heilenden Schlammbädern, mit welchen wir uns natürlich von Kopf bis Fuss eingedeckt haben (jetzt sind wir angeblich für immer Cellulite und Akne frei) 
5.     Ein Besuch in Igarassu. Wir besuchten die anderen zwei deutschen Zahnärztinnen und haben einen wunderschönen botanischen Garten angeschaut. Direkt vor dem Kloster wurde der Geburstag der Stadt (450 Jahre) gefeiert und wir haben natürlich mitgemacht. Am nächsten Tag waren wir in ganz Igarassu in der Nachrichten, da die wenigen deutschen Besucher hier anscheinend nicht überlichweise tanzen gehen. Wir wissen gar nicht mehr, mit wie vielen Brasilianer/innen wir Fotos machen mussten :D

Unsere 4.+5. Woche 

 

Es tut uns sehr leid, dass wir unseren wöchentlichen Newsletter verschlafen haben. Allerdings gab es so viel zu tun unter der Woche und am Wochenende ein Abenteuer nach dem anderen, so dass wir abends immer müde ins Bett gestolpert sind.

Professionelle Erlebnisse:
1.     Die Kinder haben sich nun schon so sehr an uns gewöhnt, dass sie vorbeikommen und uns nach einem Termin fragen: „Tia, wann kannst du meinen Zahn ziehen“ oder „Tia, schau mal, hier habe ich Karies oder? Kannst du mir das wegmachen?“. Unter den Kindern sprach sich schnell rum, dass wir weniger forsch als die Zahnärzte aus den Favelas sind.
2.     Manche Kinder haben solche Angst vor dem Zahnarzt, so dass sie schon beim Betreten unserer Praxis anfangen zu hyperventilieren. Einem bestimmten Patienten stand nur eine Untersuchung bevor. Kaum haben wir den Mundspiegel herausgeholt, verfiel das Kind in einen Schreikrampf. Also haben wir eine halbe Stunde gebraucht, um ihn überzeugen zu können, dass wir und unsere Instrumente ihm nicht weh tun werden.
3.     Immer mehr Erwachsene kommen zu uns und wollen von uns behandelt werden. Leider müssen wir ihnen oft absagen, da wir schließlich für die Behandlung der Kinder da sind.
4.     Wir haben festgestellt, dass sich immer mehr Angestellte unsere ausgehändigten Zettel „Wie geht richtiges Zähneputzen“ anschauen. Nach dem Mittagessen stehen sie Schlange vor dem Badezimmer, um sich die Zähne zu putzen. Uns macht das sehr froh: man ist schließlich nie zu alt, etwas an seinem Lebensstil zu ändern 😊
5.     Bei den kleinen Kindern kamen für die Extraktionen auch die Eltern mit zu den Behandlungen. Wenn die Angst zu groß war und liebevolle Überzeugungen nichts gebracht hat, mussten sich die Eltern mit auf den Behandlungsstuhl legen und das Kind auf ihrer Brust halten. Dabei hatten wir einige Eltern, die aussahen als wären sie professionelle Schwergewichtheber. Unser kleiner grüner Behandlungsstuhl, der normalerweise schlappe 15 kg gewohnt war, ächzte ganz schön unter diesem Gewicht und zwischendurch musste sich jemand auf die andere Seite setzten, um ein Gewichtsausgleich zu machen.


Freizeit Erlebnisse
1.     Wir waren mit unseren brasilanischen Freunden golfen. Charlotte hat dabei fast ein Capybara gen Himmel befördert.. Antonia hatte noch nie einen Golfschläger in der Hand und hat sich als Naturtalent gezeigt. 
2.     Am Wochenende waren wir an einem wunderschönen Ort namens "Porto de Galhinas". Den ganzen Tag waren wir schnorcheln, haben Seepferdchen gesucht (und gefunden) und sind wie Kinder am Strand entlang gerannt. Wir sind sehr glücklich hier zu sein, waren selten so sorgenfrei und sind dankbar diese Erfahrungen zu machen. 
3.     Uns sind einige Übersetzungsfehler passiert 
Wenn uns jemand gefragt hat, ob wir Schwestern sind, hat Charlotte immer geantworten: „Nao, companheiras!“ – Sie dachte, dass es Freunde (Englisch „Companios“ = Gefährten) bedeutet. Allerdings bedeutet „Companheiras“, dass man mit jemandem mehr als nur befreundet ist... Somit dachten die Nonnen, Lehrer und Kinder, dass Charlotte und Antonia ein Paar sind. Niemand hat uns schräg angeschaut oder etwas gesagt, weshalb dieser Übersetzungsfehler erst sehr spät klargestellt werden konnte. 
Des Weiteren dachten wir das „Muito traffico“ – starker Verkehr bedeutet. Und so haben wir uns immer mit Recife’s Einwohner und den Taxifahrern über den „Traffico“ unterhalten wollen. Dabei haben wir lachend aus dem Auto gezeigt und wiederholt, dass es hier „muito traffico“ gibt (viel Verkehr). Es stellte sich aber heraus, dass dieser Satz „starker Menschenhandel“ bedeutet! Und wir leider immer lachend von dem krassen Menschenhandel gesprochen haben– erstaunlicherweise hat uns aber nie jemand widersprochen.. ;)

Unsere 3. Woche 

 

Professionelle Erlebnisse:
1.     Die Kinder freuen sich sehr über die mitgebrachten iPods, die Antonia Zuhause noch rumliegen hatte. Es stellt sich heraus, dass die Behandlung doch garnicht so angsteinflössend ist, wenn man gerade damit beschäftig ist ein Lied auszusuchen. Die Favoriten sind übrigens „Die Atzen“ und „Katy Perry“.
2.     Approximalkaries bei Kinderzähnen stellt sich für uns schwieriger als gedacht heraus. Riesige Matrizen und winzig kleine Milchzähne sind einfach keine gute Kombination.
3.     Obwohl wir jetzt schon einige Zeit hier sind, werden uns jeden Tag die gleichen Fragen gestellt:
            1. Ob wir verheiratet sind
2. Warum wir noch nicht verheiratet sind
3. Warum wir unsere Kinder Zuhause zurück gelassen haben.
(Summa summarum: Für die Brasilianer sind wir mit 25 Jahren einfach alt und haben leider diesbezüglich nichts im Leben erreicht)
4.     Die regelmässigen Pausen sind immernoch eine Herausforderung für uns und wir lernen geduldig zu sein und uns auf das brasilianische Tempo einzulassen. In ein paar Monaten werden wir uns dieses Arbeitsklima ganz sicher zurückwünschen.
5.     Frauen und Männer mit Verkaufsständen auf unserem Heimweg grüßen uns mit Handschlagn und fragen uns, wie viele Kinder wir heute zum weinen gebracht haben – selbstverständlich keins 😉
6.     Mittlerweile kommt auch das Personal zu uns und möchte von uns behandelt werden. So konnten wir auch einige Zähne der Erwachsenen ziehen oder füllen.
7.     Zwei deutsche Zahnärztinnen haben uns besucht und von ihrer Station berichtet. Manchmal herrscht in deren Behandlungszimmer ein extrem rauer Ton zwischen den Eltern und den Kindern: wenn nicht gespurt wird, gibt es einen auf den Rüssel. Wir sind sehr froh, dass wir bislang nur positive Erfahrungen mit den Eltern gemacht haben.


Freizeit Erlebnisse
1.     Domino: ein Spiel, das in Brasilien weit verbreitet und beliebt ist. Unsere brasilianischen Freunde haben uns Domino beigebracht und mit unserem Anfängerglück haben wir 7:0 im Domino gewonnen. Danach die Ähnlichkeit mit dem Sieg in der Weltmeisterschaft 2014 zu erwähnen hat uns zwar Genugtuung gebracht, aber nicht unbedingt Sympathiepunkte. 
2.     Wir haben uns 60m an einem Wasserfall abgeseilt – daher unser neues Motto: „in life we are adventurous, but your teeth are safe with us“ 
3.     Als Kinder aus den Alpen wollten wir die Berge in Bonito zu Fuss erkunden und haben uns gewünscht eine Wanderung zu machen. Leider gab es nur einen 2km langen Weg durch den Dschungel. Geplante Zeit: 25 min. Tatsächliche Dauer: 1 Stunde. Wenn die Wege nicht aus gut begehbaren Pfaden bestehen, sondern aus nassem Schlamm, rutscht man eben die doppelte Strecke in die falsche Richtung. 
4.     Außerdem haben wir erfahren, dass es in Pernambuco ganz Europa gibt. Wenn wir mal Heimweh bekommen, können wir einen Besuch in die brasilianische Schweiz oder einen Ausflug in das Venedig von Recife machen. Auch das Oktoberfest müssten wir nicht verpassen, denn in Blumenau gibt es ein großes Festzelt mit Bier und schneller Sambamusik. Das größte Highlight ist aber, dass es hier bei uns die längste gerade Autobahn in (fast) ganz Südamerika gibt. 





Wenn du an das glaubst, was du tust, kannst du Großes erreichen. Das ist der Grund, warum ich dir bei der Erreichung deines Ziels helfen möchte.

Unsere 2. Woche 

Erfolge:

1.     Kinder, die sehr sehr starke Angst vor Spritzen oder Zangen hatten, vertrauen uns und wir konnten so manche Panikattacke sowie die Zahnarztangst besiegen. 

2.     Manche Kinder melden sich sogar freiwillig und stürmen ins Behandlungszimmer, damit wir Ihnen einen Zahn ziehen können. 

3.     Antonia hat sich zum CrossFit angemeldet (und ist zum ersten Mal in ihrem Leben in einem Fitnessstudio).

4.     Wir haben brasilianische Freunde gefunden, die uns zu einem waschechten Samba Abend eingeladen haben. 

5.     In der zweiten Woche war die Organisation noch nicht so gut und wir hatten viel zu viele Pausen. Schließlich müssen sich die Kinder austoben. Nun haben wir uns mit den Kindern und dem Sekretariat geeignet, wie wir trotzdem effizient behandeln und die Kinder genug spielen können. In den verbleibenden Pausen wollen wir nun unser Schachspiel verbessern. 
 

Herausforderungen

1.     Aufgrund des fehlendes Röntgengeräts war der Weisheitszahn, den Charlotte gezogen hat, ein ziemlicher Akt. Die distale Wurzel war nach distal gekrümmt, die mesiale zur mesialen Seite. Wegen einer starken Karies brach nach Ansetzen der Zange sofort die Krone ab und so hatte man verschachtelte Wurzeln und wenig Ansatzmöglichkeiten die Wurzel rauszuhebeln. So wurde aus einer 15 minütigen OP eine 60 minütigen. Summa summarum: ein Röntgengerät bereitet den Arzt darauf vor, wie die OP verlaufen wird und wie man besser an die Sache rangehen könnte.  den Operation nichts passiert. Immerhin kam der Zahn trotzdem raus und die Patientin war glücklich. 

2.     Männer mit Waffen! Auf dem Heimweg wurde Antonia auf einmal dezent nervös, während Charlotte dem „freundlichen“ Herrn nett zunickte. Es stellte sich heraus, dass der werte Herr eine Pistole in der Hose stecken hatte. 

3.     Am Freitag fiel ab 10 Uhr der Behandlungsstuhl aus. Am Ende des Tages hat uns unsere schlechte Haltung auf jeden Fall tief in den Knochen gesteckt. 

 

4.     Wir wollten zu einem wunderschönen See fahren. Es stellte sich heraus, dass der schöne See eine Militärsperrzone war und zu Übungszwecken abgesperrt wurde. Dort angekommen hat uns unser Uber Fahrer strikt verboten auszusteigen und so sind wir wieder nach Hause gefahren. An unserer Freizeitplanung müssen also wir noch arbeiten. 



Wenn du an das glaubst, was du tust, kannst du Großes erreichen. Das ist der Grund, warum ich dir bei der Erreichung deines Ziels helfen möchte.

Unsere 1. Woche 

Nach einer langen Reise sind wir gut in Recife angekommen. Wir wohnen in einem Kloster mit drei Nonnen zusammen, die eine Blindenschule leiten. In unserem gut ausgestatteten Apartment gibt es ein Schlafzimmer, eine Küche und ein Bad. Einzig und allein die kalte Dusche war anfangs ungewohnt – aber wir sind froh, dass nicht alles so ist wie zuhause. Deshalb geht man ja schließlich auf Reisen!

 

Am ersten Tag in der Klinik funktionierte die Klimaanlage nicht und das ist in Brasilien ein guter Grund die Arbeit erstmal etwas zu verschieben. Als wir am Dienstag dann endlich starten konnten, wurden wir von unseren kleinen Patienten förmlich überrannt. Nachdem wir 185 Befundaufnahmen gemacht haben, durften wir an die Behandlung. Das Zimmer ist inzwischen, dank aller Spenden, gut ausgestattet und die Arbeit ist fast wie in Deutschland. 

Ab und zu müssen wir improvisieren, weil wir hier kein Röntgengerät haben und uns ein paar Instrumente fehlen. Die Kinder freuen sich jeden Tag uns zu sehen, rennen auf uns zu und rufen – „Tia, Tia“ (meine Kumpeline). Unser brasilianischer Kollege Lukas ist für die Kommunikation zuständig und obwohl wir einige ängstliche Kinder haben, machen doch alle sehr gut mit. 

Mittags werden wir mit wunderbarem brasilianischem Essen verwöhnt und versuchen uns mit Händen und Füßen sowie ein paar Brocken Portugiesisch mit den Lehrern und Kindern zu unterhalten. Nach der Mittagspause arbeiten wir weiter bis 16 oder 17 Uhr. Anschließend begeben wir uns auf den 20-minütigen Heimweg und lassen den Tag sowie die Behandlungen Revue passieren. Da es in Recife sehr früh dunkel wird und uns empfohlen wurde bei Dunkelheit nicht mehr auf den Straßen spazieren zu gehen, schnappen wir uns auf dem Heimweg noch 2 Kokosnüsse und schlürfen diese bei Netflix oder beim Lesen eines guten Krimis. 

 

Liebe Grüße aus der Ferne, 

Antonia & Charlotte 

DZW


Die Fachzeitschrift "Die Zahnarzt Woche" (dzw) hat freundlicherweise einen Artikel über uns veröffentlich, damit wir mehr Aufmerksamkeit auf unser Projekt lenken können. Vielen Dank an Frau Dinkloh für die freundliche Korrespondenz!

Wir sind nun offiziell Zahnärztinnen!
Nach einer wunderbaren Abschlusszeremonie, beginnt nun die Organisation der Reise..

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